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Bürgerversammlung 2011

Bericht Teil 1:
Auf die Bürger des Marktes Flachslanden kommen ab 2018 wieder Kosten für die Abwasserbeseitigung zu: Bürgermeister Hans Henninger berichtete im Rahmen der Bürgerversammlung, dass die Kläranlage im Hauptort, die vor 35 Jahren errichtet wurde, umfassend saniert werden muss. Die 35 Jahre alte Anlage müsse, so die Vorgaben des Wasserwirtschaftsamtes, bis 2018 erneuert sein. Diese Sanierung komme einem Neubau gleich und dafür werden die Bürger auch mit Verbesserungsbeiträgen zur Kasse gebeten. Auch die beiden Kläranlagen in Neustetten und Kettenhöfstetten müssen ertüchtigt werden. Die Planungen werden noch dieses Jahr beginnen.
Bürgermeister Hans Henninger berichtete in der Bürgerversammlung, dass die Marktgemeinde Flachslanden derzeit 2450 Einwohner, darunter 2384 mit Hauptwohnsitz, hat. Die meisten davon, nämlich 1231 leben im Hauptort Flachslanden und 62 Prozent der Gemeindebürger sind evangelisch. In den vergangenen fünf Jahren ist die Einwohnerzahl um 147 Personen gesunken. Im abgelaufenen Jahr wurden 22 Geburten beurkundet und 21 Sterbefälle. Mit im Durchschnitt 20 Geburten in den vergangenen Jahren sei die Grundschule in Flachslanden stabil und werde auch weiter als einzügige Schule bestehen können.
Bürgermeister Henninger nutzte die Gelegenheit der Bürgerversammlung, um auf die wichtigsten kommunalpolitischen Ereignisse im abgelaufenen Jahr zurückzublicken. Seit dem 1. März 2010 werden die Flachsländer Bürger mit Trinkwasser von der Dillenberg-Gruppe versorgt und die gemeindeeigenen Quellen wurden stillgelegt. Für den Bau der für die Fernwasserversorgung nötigen Leitungen und die technische Ausrüstung wurden 650.000 Euro investiert und als Anschlussbeitrag mussten an die Dillenberg-Gruppe 535.000 Euro bezahlt werden.
Dank des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung konnte die energetische Sanierung der Grundschule in Angriff genommen werden und bisher, so Henninger, wurden Leistungen in Höhe von 361.800 Euro in Auftrag gegeben. Bisher wurden das Dach erneuert, die oberste Geschossdecke gedämmt, die Fenster erneuert und eine Außendämmung mit neuem Anstrich angebracht. In diesem Jahr wird noch ein Anbau für die Hackschnitzelheizung errichtet, die Heizungsanlage sowie Böden, Türen, Toiletten und die Ausstattung der Klassenzimmer erneuert. Der südliche Gebäudeteil der Schule wird zum Rathaus umgebaut, so dass die Gemeindeverwaltung die angestammten Räume am Marktplatz zum Jahresende aufgeben wird. Die Kosten des Umbaus des Schulgebäudes für Verwaltungszwecke betragen, so Bürgermeister Henninger, rund 390.000 Euro. Damit könne sich der Markt Flachslanden endlich den langgehegten Winsch nach einem Umzug in angemessen ausgestattete Räume mit dem Bruchteil der Kosten eines Rathaus-Neubaus erfüllen, so Hans Henninger.
Im abgelaufenen Jahr wurde auch der Einstieg in die Versorgung mit erneuerbaren Energien beschlossen und eine Firma im Eigentum der Gemeinde gegründet, die Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Feuerwehrhauses in Kettenhöfstetten und der Schule betreibt. Bürgermeister Henninger erhofft sich in den kommenden 20 Jahren nicht nur die Investition von 166.392 Euro erwirtschaften zu können, sondern auch noch einen Überschuss in Höhe von 145.000 Euro. In diesem Jahr könnte auch noch auf dem Dach des Kindergartens eine weitere Photovoltaikanlage entstehen. Der Bürgermeister will auch die Bemühungen vorantreiben, Windkraftanlagen in der Gemeinde aufstellen zu können. Er wolle, so Henninger, eine Fläche ausweisen, wo die Windräder keinen stören. Darüber hinaus sollen nicht fremde Kapitalgeber von den Anlagen profitieren, sondern die Gemeinde und ihre Bürger. Bei dieser Ankündigung des Bürgermeisters wurde während der Versammlung spontan von einem Bürger Kritik geäußert, da er die Windräder als „nicht schön für die Landschaft“ betrachtet. Mit Blick auf den um 250.000 Euro gekürzten staatlichen Zuschuss für die Abwasseranlage in Sondernohe berichtete Henninger, dass eine Petition beim Landtag nicht erfolgreich war, nun aber auf zivilrechtlichem Weg versucht werden soll, den Zuschuss zu bekommen.
Die Partnerschaft mit den beiden französischen Gemeinde Cornil und Sainte-Fortunade werde in diesem Jahr durch einen Besuch der Franzosen zum Gauschützenfest vom 30. September bis 2. Oktober vertieft.

Bericht Teil 2:
Obwohl die Einnahmen sinken und die Abführungen an den Landkreis steigen will Bürgermeister Hans Henninger die Verschuldung der Marktgemeinde Flachslanden senken: In der Bürgerversammlung kündigte er an, dass in diesem Jahr die Verschuldung der Gemeinde von derzeit 3,265 Millionen Euro auf unter 3 Millionen Euro gesenkt werden soll. Die schon bisher abgesenkte Verschuldung von noch 3,644 Millionen Euro im Jahr 2008 auf 3,265 Millionen am Ende des Jahres 2010 sei nur möglich geworden, so Henninger, weil die Gemeinde sehr diszipliniert mit ihren Geldmitteln umgehe und konsequent die Einnahmemöglichkeiten ausnütze.
Auf der Einnahmenseite, so erläuterte Bürgermeister Hans Henninger den Bürgern, gehen alle Posten zurück. Wurden beispielsweise bei der Grundsteuer A im abgelaufenen Jahr noch 60.508 Euro eingenommen, so rechnet er heuer nur noch mit 55.000 Euro. Ähnlich sieht es bei der Grundsteuer B aus, die 2010 noch 261.162 Euro in die Gemeindekasse gebracht hat, wird heuer nur noch 255.000 Euro erbringen. Wesentlich gravierender ist aber das Sinken der Schlüsselzuweisungen von 639.650 Euro im Jahr 2010 auf 528.280 Euro in diesem Jahr. Zurückgehen wird heuer auch der Einkommensteueranteil, die Konzessionsabgabe und der Einkommensteuerersatz. Lediglich beim Umsatzsteueranteil, der der Gemeinde zufließt, erwartet Henninger einen ganz leichten Anstieg von 23.523 Euro im vergangenen auf 24.095 Euro in diesem Jahr.
Von der Gewerbesteuer in Höhe von 265.112 Euro, die im vergangenen Jahr eingegangen ist, musste die Gemeinde 71.574 Euro abführen. Heuer werden Gewerbesteuereinnahmen von 225.000 Euro und eine Abführung von 50.000 Euro erwartet. Die Kreisumlage steigt für die Marktgemeinde Flachslanden von 683.815 Euro im vergangenen auf 728.004 Euro in diesem Jahr. Bürgermeister Henninger appellierte an den Landkreis und den Bezirk Mittelfranken, nach Kräften zu sparen, um so die Umlagen für die Gemeinden nicht weiter ansteigen zu lassen. Im abgelaufenen Jahr betrug der Unterschied zwischen Einnahmen von 2.207 Millionen Euro und Abführung von 757.399 Euro noch 1,449 Millionen Euro. In diesem Jahr stehen den Einnahmen von zusammen 2,041 Millionen Euro Abführungen von 799.004 Euro gegenüber, was die Finanzkraft der Gemeinde und damit die frei verfügbaren Mittel auf 1,241 Millionen Euro absenkt.
Bürgermeister Henninger wies auch darauf hin, dass im Jahr 2010 für 1,153 Millionen Euro die Bauplätze im Baugebiet „Wolfsgruben“ von einer Finanzierungsfirma zurückgekauft wurden. Um dies leisten zu können, musste die Marktgemeinde ein Darlehn in Höhe von 535.000 aufnehmen und konnte bereits im Oktober 250.000 Euro wieder tilgen. Die restliche Summe werde im Oktober 2011 zurückgezahlt. Trotz dieses Kraftaktes hatte sich, so Henninger, der Schuldenstand der Gemeinde, der am Jahresanfang 3,164 Millionen betragen hatte, nur auf 3,265 Millionen Euro erhöht. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist zwar von 1.297 Euro auf 1338 Euro angestiegen, wenn aber die Verbindlichkeiten für das Baugebiet „Wolfsgruben“, die bis 2010 nicht eingerechnet wurden, mit einbezieht, ist die Pro-Kopf-Verschuldung von 1.976 Euro auf 1338 Euro gesunken. Hans Henninger stellte aber auch fest, dass die Verschuldung der Marktgemeinde und die daraus resultierende Pro-Kopf-Verschuldung immer noch zu hoch sei und weiter verringert werden müsse.
Bürgermeister Henninger kündigte in der Bürgerversammlung auch an, dass sich in absehbarer Zeit der Gemeinderat über eine mögliche Sanierung oder dem Neubau der Mehrzweckhalle Gedanken machen müsse. Angeregt wurde von Anwohnern eine Tempo-30-Zone in der Schulstraße und der Kettenhöfstettener Straße, was die Gemeindeverwaltung prüfen wird. Keine Notwendigkeit sieht Bürgermeister Hans Henninger derzeit in einer Regelung der parkenden Autos in der Rosenbacher Straße. Ein Anwohner hatte gefordert dort Parkverbote auszusprechen. Es liege an der Vernunft der Anlieger, so Henninger.

Flachslanden, 24.02.2011

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an: Alexander Biernoth

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Bürgerversammlung 2011 (Foto: Biernoth)