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Startschuss für boden:ständig in Flachslanden gefallen – Pressemitteilung des ALE Mittelfranken

Mehr Schutz bei Unwetter: Im Rathaus von Flachslanden ist der Startschuss für weitere Maßnahmen der Initiative boden:ständig gefallen. Das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken hat vor eineinhalb Monaten die Flurneuordnung eingeleitet. Sie ist der Grundstein für weitere Maßnahmen in Flachslanden, um Schäden durch Unwetter möglichst gering zu halten. Abteilungsleiter Wolfgang Zilker hat an Bürgermeister Hans Henninger die Urkunde übergeben.

Der 29. Mai 2016 begann mit blauem Himmel. Bürgermeister Hans Henninger zeigte eine Luftaufnahme vom Sonnenaufgang am Morgen des Tags, der sich tief in das Gedächtnis der Bewohnerinnen und Bewohner eingebrannt hat. Die Marktgemeinde war von den heftigen Gewittern besonders betroffen. Bäche und Flüsse traten über die Ufer, Bäume stürzten wie Streichhölzer um, Keller liefen voll, Straßen waren überflutet und Häuser nicht mehr bewohnbar. Hunderte Hilfskräfte waren rund um die Uhr im Einsatz. Bis in den Herbst hinein zogen sich die Aufräumarbeiten. „Wir merken es nach wie vor, dass die Leute bei Regen sehr sensibel sind und immer noch die Befürchtung haben, dass sich der 29. Mai 2016 wiederholen könnte. Das steckt den Leuten noch in den „Knochen“, stellte der Rathauschef von Flachslanden fest.

Über die Initiative boden:ständig laufen in Flachslanden seit ein paar Jahren schon Maßnahmen. Eine entstand beispielsweise im Ortsteil Virnsberg an der stillgelegten Kläranlage. Zwei ehemalige Fischteiche im Einzugsbereich des Virnsberger Bachs wandelten sich zu Regenrückhalte-Becken. Wenn eines voll ist, fließt das Wasser in das etwas tiefergelegene Becken weiter. Insgesamt 46 Regenrückhaltebecken gebe es in Flachslanden und seinen Ortsteilen, sagte Peter Böhm vom Planungsbüro Baader Konzept in Gunzenhausen. Er arbeitet mit dem Bauhof Hand in Hand zusammen, wenn es um die Umsetzung geht. Biologe und Gemeinderat Ulrich Meßlinger kümmert sich um Maßnahmen in der Landschaft, was das Thema Naturschutz angeht.

Bei der aktuellen Flurneuordnung handelt es sich um unterschiedliche Maßnahmen. Ziel ist, das aus den Feldern abfließende Wasser zurückzuhalten, damit sich Bodensedimente absetzen. Das aus den Rückhalten langsamer abfließende Wasser enthält dann weniger Schlamm. Geplant sind weitere Rückhalte und Dammöffnungen in den kommenden Jahren. „Flachslanden ist auf einem guten Weg“, sagte Jakob Meier, Projektkoordinator von boden:ständig im Amt für Ländliche Entwicklung.

An dem Verfahren sind 14 Eigentümer mit einer Fläche von 56 Hektar beteiligt. Sie bilden die Teilnehmergemeinschaft. Letztendlich könne jeder Bürger in seiner Gemeinde einen Beitrag leisten, um Schäden abzuwenden und eine Verbesserung für die Landschaft und Landwirtschaft zu erreichen, stellte Abteilungsleiter Wolfgang Zilker fest. Jeder Bürger und jede Bürgerin sei gefordert. „Der nächste Schritt ist die Wahl des Vorstands, um dann in die Umsetzung zu gehen“, erklärte Projektkoordinator Klaus Hochreiner.  Die Kosten schätzt das Planungsbüro auf 300.000 Euro. Vom Freistaat und Bund kommt ein Zuschuss in Höhe von rund 225.000 Euro. Die Marktgemeinde stellt aus ihrem Eigentum Tauschflächen bereit.

Amt für Ländliche Entwichlung Mittelfranken

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Wolfgang Zilker (rechts) hat an Bürgermeister Hans Henninger die Urkunde zur Flurneuordnung übergeben. Sie ist der Grundstein für weitere Maßnahmen in Flachslanden, um Schäden durch Unwetter möglichst gering zu halten.
(v.l.) Klaus Hochreiner, Jakob Meier und Wolfgang Zilker vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken, haben an Flachlandens Bürgermeister Hans Henninger die Urkunde zur Flurneuordnung übergeben. Harald Dämpfling vom Bauhof und Peter Böhm vom Planungsbüro Baader Konzept sind gefragt, wenn es um die praktische Umsetzung geht, um Schäden durch Unwetter möglichst gering zu halten.