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Streuwiesenpflege am Rohrweiher und Stöckfeld feiert Jubiläum

Ein seltenes Jubiläum wurde am Rohrweiher bei Kettenhöfstetten gefeiert. Viele Helferinnen und Helfer pflegen seit 40 Jahren eine Fläche, die zu den ökologisch wertvollsten Gebieten in Mittelfranken gehört.

In den vier Jahrzehnten haben über 100 Bürger dafür gesorgt, dass im Herbst die Mahd nach alter Sitte mit der Hand abgetragen wird. Vorher wird mit einer Spezialmaschine vom Bund Naturschutz möglichst schonend mit einer größeren Höhe als üblich gemäht. Einige Bereiche bleiben als Rückzugsflächen stehen. Um die sensible Pflanzenwelt zu erhalten, tragen die Helferinnen und Helfer dann die Streu an den Rand der Fläche.

In den 40 Jahren kamen brachten sie rund 3000 freiwillige Stunden auf. Die fachliche Koordination der Pflege liegt, ebenfalls schon seit 40 Jahren, bei Ulrich Meßlinger. Der Aufwand hat sich gelohnt, meint der Diplom-Biologe. „95 Prozent des Artenspektrums konnte erhalten werden.“ Dies sei neben dem Engagement der Bürger nur möglich, weil die Gemeinde als Eigentümerin sehr aufgeschlossen für die Pflege sei.

Die Pflege der Flächen wird von der Regierung von Mittelfranken aus dem Landschaftspflege- und Naturparkprogramm finanziert. Sie erfolgt im Zusammenspiel von Bund Naturschutz und Landschaftspflegeverband.

Im Jahr 2010 wurden insgesamt 43 seltene Pflanzenarten gefunden, darunter alleine fünf Orchideenarten, Prachtnelke und Sumpf-Herzblatt. Zwischen ihnen leben empfindliche Tierarten wie Baldrian-Scheckenfalter, Sumpfschrecke, Moor- und Laubfrosch. Einige der selten gewordenen Arten haben sich inzwischen auf angrenzende Gemeindewiesen ausgeweitet, die ebenfalls ungedüngt bleiben und schonend gemäht werden.

Die Streuwiesen sind gesetzlich geschützt und äußerst empfindlich. Sie sollten nicht betreten werden. Die besten Beobachtungsmöglichkeiten bietet ohnehin der angrenzende Dammweg des Sonnensees.

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Auch der Bürgermeister packte mit an.