Am frühen Morgen des Fronleichnamstages startete eine Gruppe von 28 Personen mit dem Busunternehmen Hübel zum viertägigen Besuch der Partnergemeinden in Cornil und Sainte-Fortunade - allerdings ohne ihre Vorsitzende Nicole Guggenberger, die mit gebrochenem Bein zu Hause bleiben musste.
Nachdem in Aurach noch sechs Personen aus Schopfloch (unter Führung von Bürgermeister Czech) zugestiegen waren, setzte der Bus seine Fahrt fort, um gegen 19.00 Uhr in Cornil einzutreffen. Dass diese Fahrt dorthin allmählich schon zur vertrauten Gewohnheit wird, zeigte die Tatsache, dass der Bus entgegen dem Vorschlag des Navigationssystems kurz vor Cornil eine andere Fahrtroute wählte und damit die Fahrtzeit um eine halbe Stunde verkürzen konnte. Der Empfang bei unseren französischen Freunden war – wie immer – herzlich, der Abend klang mit einem gemeinsamen Essen im Rathaus aus und die Teilnehmer bezogen Quartier.
Der Freitag Vormittag stand ganz im Zeichen des zwanzigjährigen Jubiläums des Bezirks Mittelfranken mit dem Département Corrèze. Eine Festveranstaltung in Tulle gab den deutschen Gästen einen Einblick in die kommunalpolitischen Verhältnisse Frankreichs, der so manche Überraschung bereit hielt, wäre doch eine selbstständige Gemeinde mit einer Einwohnerzahl von zwei Bürgern in Deutschland undenkbar, nicht jedoch in Frankreich.
Den Nachmittag verbrachte die Gruppe zusammen mit ihren französischen Gastgebern in Treignac, welches als eines der schönsten Dörfer Frankreichs über ein sehenswertes Ortsbild verfügt – und über eine Chocolaterie, die den Besuchern die handwerkliche Fertigung qualitativ hochwertiger Schokolade näher brachte. Treignac ist die Partnergemeinde von Neuendettelsau.
Der Tag endete mit einem Grillabend vor dem Schloss in Sainte-Fortunade bei deutschem Bier und französischem Wein sowie Bratwürsten aus beiden Ländern. Ein Boulespiel mit vier gemischten deutsch/französischen Teams sowie die Einlage einer Kindertanzgruppe rundeten das Grillfest ab, Wetter und Stimmung waren prächtig.
Den darauffolgenden Samstag verbrachten die deutschen Besucher bei ihren Gastfamilien, die ihnen ein vielfältiges Programm boten. So waren einige Deutsche zu Gast bei einem französischem Hochzeitsfest, wiederum andere nahmen an der Veranstaltung anlässlich der Unterzeichnung der Partnerschaft zwischen Aubazine und Colmberg teil, während andere in kleinen Gruppen Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung unternahmen. Das Département Corrèze bildet mit seinen zahlreichen Bächen, Flüssen und Seen ein Paradies für Wasser – und Naturliebhaber, so war beispielsweise Treignac im Jahr 2000 Ausrichter der Kanu-und Kajakweltmeisterschaften. Bei all diesen Unternehmungen konnten neue Freundschaften geschlossen oder bereits bestehende vertieft werden.
Mit einem gemeinschaftlichen Abendessen wurde der Samstag beschlossen, das zweite deutsche WM-Gruppenspiel gegen Ghana war dabei nur Nebensache. Viel wichtiger war dagegen der Austausch zwischen der Vorsitzenden des Gesangvereins Flachslanden und der Leiterin des Chors aus Sainte Fortunade, die den ersten Besuch einer Gruppe außerhalb des Partnerschaftsvereins planen. So wird eine Gruppe von ca. 40 Teilnehmern vom 20. bis 22. September Flachslanden besuchen und dabei ein gemeinsames Konzert geben.
Am Sonntag gegen 8:00 Uhr machte sich dann die deutsche Gruppe wieder auf den Heimweg, die Verabschiedung war genauso herzlich wie der Empfang drei Tage zuvor, es wurden Grüße und Versprechen ausgetauscht, sich auch außerhalb der „Vereinsbeziehungen“ auf privater Basis zu treffen, um die Partnerregion bei einem längeren Aufenthalt noch besser kennen zu lernen.
Mit dabei war auch ein junger Mann aus Sainte Fortunade, nämlich der 17-jährige Jérémy Bouysson, der vier Wochen bei Familie Strauß in Virnsberg verbrachte und am vergangenen Wochenende mit einer Gruppe aus Heilsbronn wieder zurück ins Limousin fuhr. Während seines Aufenthalts in Flachslanden konnte Einblicke in die Gemeindeverwaltung, Schule, Kindergarten sowie auch kurz den Bauhof gewinnen. Außerdem verbrachte er einen Tag bei Dr. Lamers in der Praxis und mehrere Tage in der Maschinenbauschule. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Familie Strauß und allen anderen, die Jérémy aufgenommen und unterstützt haben.
Gegen 22:30 Uhr traf die Busgesellschaft wieder wohl behalten in Flachslanden ein und alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Unannehmlichkeiten der langen Anreise bei weitem durch die vielen positiven Eindrücke während des Aufenthalts aufgewogen wurden - alle freuen sich auf ein Wiedersehen mit den französischen Freunden.
Klaus Hahn/Hans Henninger
