Terminlich mussten die Organisatoren des 18. Virnsberger Sommerbiathlons am Samstag, dem 11. Juli 2015, gegen eine mächtige Konkurrenz antreten: Die Triathlon-Challenge in Roth. Kein Wunder, dass für einige Athleten der Weg diesmal zur weltgrößten Triathlon-Veranstaltung auf der Langdistanz führte und nicht nach Virnsberg. Deswegen war das Teilnehmerfeld heuer nicht so dicht wie in den vergangenen Jahren. Allerdings wurden die 85 Starter mit idealer Witterung und optimalen Streckenbedingungen entschädigt.
Vier Durchgänge waren auch heuer für den Staffel-lauf eingeplant, der über eine Distanz von 2,8 Kilometern führte und durch zweimaliges Schießen, einmal stehend, einmal liegend, unterbrochen wurde. Gewertet wurden die Einzelzeiten in den verschiedenen Klassen sowie die Mannschaftsresultate. Ein erstes Ausrufezeichen setzte gleich zu Beginn Bernd Reuter vom SV Langensteinach-Wallmersbach. Zwar gönnte er sich sowohl im Stehend- als auch im Liegendschießen jeweils einen Fehler, doch mit 17:14 Minuten hatte er die schnellste Gesamtzeit im ersten Durchgang.
Bruno Beyer genoss als Virnsberger Heimvorteil und legte im zweiten Durchgang mit 15:33 Minuten eine beachtliche Laufzeit vor. Aus schießsportlicher Sicht hatte er aber nicht seinen besten Tag, was ihm eine Spitzenposition in der Gesamtwertung kostete. Nach ihrer Top-Platzierung im letzten Jahr wollten die Hornauer Läufer heuer nichts dem Zufall überlassen. Allen voran zeigte Sebastian Ernst mit einer fehlerfreien Schießleistung sein Können und sicherte sich mit 15:13 Minuten Platz 2 in der Einzelwertung der Herren.
Es dauerte bis zum dritten Lauf, bis die 15-Minuten-Marke fiel: Sebastian Rauscher aus Rauenzell legte die 2,8 Kilometer in 14:24 Minuten zurück, seine drei Fehler am Schießstand wurden aber mit zusätzlichen 1:30 Minuten quittiert. Einzig sein Teamkollege Patrick Fischer blieb in diesem Durchgang fehlerfrei, so dass seine Laufzeit von 20:37 Minuten in die Ergebnisliste einging. Die Seriensiegerin in der Damenwertung Meike Seybold vom SSV Lohr brachte neun von zehn Scheiben zum Umklappen. Sie gab mit 18:45 Minuten den neuen Richtwert bei den Damen vor.
Traditionell geben sich die Laufstarken meist gegen Ende des Wettbewerbs die Klinke in die Hand und so war es auch dieses Jahr. Neben vielen Leichtathleten war eine große Zahl an Sommerbiathleten im Feld, was sich auch in den Ergebnissen widerspiegelte. André Rieder von der SG Elbersroth war mit 15:12 Minuten schnell unterwegs, verfehlte das Ziel beim Stehendanschlag nur einmal und platzierte sich schließlich in der Gesamtwertung auf Rang 6 und Rang 3 in der Jugendklasse. Laufstark mit 15:11 Minuten war auch Lukas Wuzel von den Wörnitzer Sommerbiathleten. Er blieb ohne Schießfehler und schaffte es auf Platz 2 in der Jugendwertung.
Aus Sicht des Virnsberger Publikums war die Leistung von Nico Ehrmann besonders erfreulich. Der Drittplatzierte der Bayerischen Meisterschaft verfehlte die Klappscheiben einmal, lief aber sagenhafte 13:44 Minuten und setzte kurzzeitig mit 14:14 Minuten den neuen Tagesbestwert. Nochmals richtig spannend wurde es mit dem letzten Läufer auf der Strecke, Matthias Raab von der SG Hubertus im TSV Grombühl. Der mehrmalige Deutsche Meister im Sommerbiathlon verließ den Schießstand zweimal fehlerfrei und setzte mit einer Gesamtzeit von 13:13 Minuten einen neuen Bestwert. Damit unterbot er den erst ein Jahr alten Streckenrekord von Dominik Mages um 23 Sekunden.
Als Schirmherrin grüßte die 3. Bürgermeisterin der Marktgemeinde Flachslanden, Nicole Guggenberger, bei der Siegerehrung aktive Teilnehmer und Gäste des Sommerbiathlons. Die Aktivitäten des SV Virnsberg seien von hohem Wert und der Sommerbiathlon ein Aushängeschild für die Gemeinde Flachslanden. Sie dankte zusammen mit Schützenmeister Michael Strauß allen Helfern, die den Sommerbiathlon wieder getragen und organisiert haben.
In der Herren-Einzelwertung ließ Matthias Raab (SG Hubertus Grombühl) mit 13:13 Minuten (0 Fehler stehend / 0 Fehler liegend) der Konkurrenz keine Chance. Genau zwei Minuten länger benötigte der Zweitplatzierte Sebastian Ernst (0/0) vom FC Hornau. Die Bronzemedaille ging an Jonas Pauly (Team Virnsberg) mit einer Gesamtzeit von 15:27 Minuten (0/1).
Bei den Damen stand Meike Seybold vom SSV Lohr stand nach 2012, 2013 und 2014 nun zum vierten Mal in Serie auf dem Siegerpodest ganz oben (18:45, 0/1). Auf Platz 2 folgte Newcomerin Katharina Naus aus Virnsberg mit 19:30 Minuten (3/1). Lena Ziegler vom Team utok! Wurde für ihre Gesamtzeit von 20:45 Minuten bei jeweils drei Schießfehlern mit der Bronzemedaille ausgezeichnet.
Famose Laufzeiten und einen präzisen Umgang mit dem Luftgewehr zeichneten die Nachwuchsathleten der Jugendklasse aus. Allen voran Nico Ehrmann, der mit 13:44 Minuten die zweitbeste Zeit des Tages präsentierte. Mit einem Schießfehler kam er am Ende auf 14:14 Minuten und Platz 1 in der Jugendklasse sowie Rang 2 in der Gesamtwertung. Auf dem zweiten Rang bekam Lukas Wuzel von der SG Wörnitz die Silbermedaille von Nicole Guggenberger überreicht. Er schoss fehlerfrei und legte die Strecke in 15:11 Minuten zurück. Ebenfalls auf das Siegertreppchen schaffte es André Rieder von der SG Elbersroth mit 15:42 Minuten.
Die Wertung des besten Virnsberger Läufers entschied Nico Ehrmann mit seinem Topergebnis für sich. Der erstmalige Gesamtsieger und Stifter des neuen Pokals, Jonas Pauly, reihte sich mit 15:27 Minuten und ebenso einem Schießfehler auf Platz 2 ein. Auch Waldemar Kaiser verfehlte die Scheiben nur einmal und kam mit 17:23 Minuten auf den 3. Rang.
Die Staffelwertung des 18. Virnsberger Sommerbiathlons wurde von Biathlon-Teams dominiert. Nach einem Jahr Pause feierte die Mannschaft des Gastgebers wieder einen Staffelerfolg und führte mit einer Gesamtzeit von 1:05:02 Stunden (1/5) die Rangliste an. Dahinter kam das Team um den Streckenrekordhalter Matthias Raab von der SG Hubertus Grombühl, deren Einzelzeiten sich auf 01:11:25 Stunden (3/3) addierten. Den dritten Platz belegten die Nachwuchsläufer der SG Wörnitz mit einer Gesamtzeit von 01:12:01 Stunden (5/3). Pech hatte der Vorjahressieger FC Hornau. Er verfehlte um gerade einmal 5 Sekunden einen Platz auf dem Podest.
Der SV Virnsberg dankt den Sponsoren des Helfer-Shirts ebenso wie den vielen Helfern, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Dank gebührt auch dem Ärzte- und Sanitätsdienst, der heuer etwas mehr als in den Vorjahren gefor-dert war. Allerdings kam das Läuferfeld mit Ausnahme von zwei Ausfällen recht gut mit den sommerlichen Bedingungen zurecht.
Alle Ergebnisse sind auf der Homepage des Schützenvereins Virnsberg unter www.sv-virnsberg.de nachzulesen.
Schützenverein Virnsberg gegr. 1871 e.V.
für den Vorstand:
Thomas Hertlein
