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Aktionstage Innenorte in Flachslanden – Bürgermeister und Arzt öffnen ihre Türe

„Alte Hülle – neues Leben“, so lautete der Slogan, den sich das Landratsamt Ansbach für die erstmals stattfindenden Aktionstage Innenorte im Landkreis überlegt hatte. Auch in der ILE NorA öffneten daher Familien und kommunale Einrichtungen ihre Türen. In Flachslanden fiel der Aktionstag mit der Eröffnung des Heimat- und Postmuseums am 3. Oktober zusammen.

Heimat- und Postmuseum

Bei sommerlichen Temperaturen begrüßte Landrat Dr. Ludwig sowie 1. Bürgermeister Henninger rund 200 Gäste vor dem Heimat- und Postmuseum, für dessen Eröffnung eigens die Kreisstraße AN17 gesperrt wurde. „Außer in Nürnberg gibt es in ganz Mittelfranken kein Postmuseum“, freute sich der Bürgermeister bei seiner Eröffnungsrede. Anschließend erkundeten die Gäste mit großem Interesse die neu eröffneten Räumlichkeiten des von der Marktgemeinde Flachslanden 2017 erworbenen Gebäudes. Im Erdgeschoss, das das Postmuseum beherbergt, sind in drei Räumen Telefone, Posttaschen, Signalanlagen, Morseapparate und vieles mehr zu bestaunen. Das Obergeschoss widmet sich dem Schusterhandwerk, der Tracht sowie der für den Markt Flachslanden namensgebenden Flachsherstellung. Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen, ging es zur zweiten Station.

Arztpraxis

Herr Dr. Raster begrüßte seine Gäste nebst Gattin vor seiner Arztpraxis. „In Rekordzeit, innerhalb eines Jahres, erfolgte der Abriss des Bestandsgebäudes nebst Neubau“, erklärte er. Der Vorgängerbau, ein ehemaliger Lebensmittelladen, musste weichen, da die Deckenhöhen zu niedrig waren und die Bausubstanz sich als äußerst marode erwies. Entstanden ist im Erdgeschoss eine lichtdurchflutete Arztpraxis, die sich auf dem neuesten Stand der Technik befindet. So wurde eigens eine Klimaanlage für die heißen Sommermonate eingebaut, die sowohl vom Ärzteteam, als auch von den Patienten sehr geschätzt wird. In den beiden oberen Etagen konnten drei Sozialwohnungen realisiert werden. Im Anschluss führte der Chef persönlich durch seine Räumlichkeiten und beantwortete bereitwillig Fragen zum Raumkonzept sowie den medizinischen Apparaturen.

Rathaus

Die dritte und letzte Station war das Rathaus von Flachslanden, das seit 2011 in einem Teilbereich der Grund- und Mittelschule untergebracht ist. „Aus Gründen der Nachhaltigkeit haben wir uns damals entschieden das Rathaus hier unterzubringen“, erklärte der Bürgermeister. Wegen des Geburtenrückganges und der Einführung der sechsstufigen Realschule sei der Südflügel für den Schulbetrieb nicht mehr benötigt worden, zeitgleich musste allerdings ein neuer Standort für das Rathaus gefunden werden. Noch immer erkennt man, aufgrund der Kubatur der Räumlichkeiten, die unverändert blieb, dass dieses Gebäude ursprünglich nicht als Rathaus konzipiert wurde. Erstaunt waren die Teilnehmer über das klein dimensionierte Dienstzimmer des Bürgermeisters. „Ich habe mich damit arrangiert und es erfüllt seinen Zweck. Bei größeren Besprechungen müssen wir eben in den Sitzungssaal ausweichen“, meinte der Hausherr bescheiden. Zum Schluss durfte die Gruppe noch einen Blick in den Keller werfen, in dem das Herzstück des Nahwärmenetzes von Flachslanden untergebracht ist.

Die Aktion fand im ganzen Landkreis statt, es konnten insgesamt 32 Objekte in neuen Kommunen besichtigt werden. Dieses Angebot wurde von über 2.500 Besuchern angenommen.

„Die Aktionstage haben eindrucksvoll gezeigt, dass unser Interesse am Erhalt und der Umgestaltung bestehender Bausubstanz lebendig ist. Die zahlreichen Besucher sind der Beweis, dass das Bewusstsein für die Bedeutung von Altbausanierung und -umbau wächst. Dies stärkt nicht nur das kulturelle Erbe unserer Region, sondern fördert auch den Zusammenhalt vor Ort“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Besonderer Dank gelte allen Teilnehmern, die ihre Türen für die Bürger geöffnet und viele facettenreiche Einblicke geboten haben.

Sehr zufrieden mit den vergangenen Aktionstagen zeigte sich auch Andrea Denzinger vom Regionalmanagement am Landratsamt Ansbach. Ziel sei es gewesen, Bürger und Fachleute zu vernetzen. Außerdem sollte ein Bewusstsein für das Bauen und Sanieren im Bestand geschaffen werden. „Die Aktionstage haben unsere Erwartungen übertroffen. Wir wollten nicht nur die Türen der Gebäude öffnen, sondern vor allem die Türen für einen aktiven Austausch. Die Vielfalt der vorgestellten Objekte und die Diskussionen in den fünf begleitenden Veranstaltungen haben gezeigt, dass die Themen Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und die Freude am Erhalt bestehender Bausubstanz im Mittelpunkt stehen“, erklärt Andrea Denzinger.

Nicht zuletzt konnte auch das Interesse der Bürger des Landkreises gestillt werden. Mehrmals war bei Besichtigungen der Objekte der Satz zu hören: „Da fahre ich immer vorbei und jetzt sehe ich endlich mal, wie es von innen aussieht..."

 

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