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Französische Bürgermeister und Gemeinderäte besuchten Flachslanden

Erstellt von 1. Bgm. Hans Henninger |

Hauptthemen waren kommunale Aufgaben und Erneuerbare Energien

Am Wochenende vom 01. bis 04.11.2012 war wieder eine Gruppe von Gästen aus unseren beiden französischen Partnergemeinden Cornil und Sainte-Fortunade aus dem Limousin in Flachslanden. Angeführt wurde die neunköpfige Abordnung der Gemeinderäte der beiden Kommunen von den beiden Bürgermeistern Pascal Fouché (Cornil) und Michel Jaulin (Sainte-Fortunade).

Die Gäste hatten die insgesamt fast sechzehnstündige Busreise zusammen mit Kommunalpolitikern aus den benachbarten Partnergemeinden von Schopfloch und der künftigen Partnergemeinde von Colmberg unternommen, um die Unterschiede zwischen dem Staatsaufbau sowie den Zuständigkeiten und Arbeitsweisen der Gemeinden in Frankreich und in Deutschland kennenzulernen.

Bei der Ankunft am Donnerstag-Abend übergaben die Gäste sogleich einen Apfelbaum aus dem Limousin als Gastgeschenk, der künftig unsere fränkische Landschaft an einem markanten Punkt bei Virnsberg aufwerten wird und in einigen Jahren hoffentlich guten Ertrag bringt.

Der Freitag begann für alle Gäste, auch für die von Colmberg und Schopfloch in Triesdorf. Nach der Begrüßung durch Bezirkstags-Vizepräsident Küßwetter und den Leiter der Landwirtschaftlichen Lehranstalten, Herrn Körner, stellten Bürgermeister Hans Henninger und Herr Zilker vom Amt für Ländliche Entwicklung in Ansbach den Staatsaufbau in Deutschland, die kommunalen Aufgaben speziell in Bayern und die Ländliche Entwicklung inkl. staatlicher Förderung anhand von ausführlichen PowerPoint-Präsentationen vor. Durch die vom Bezirk Mittelfranken organisierte Simultanübersetzung wurde sichergestellt, dass die französischen Gäste die Vorträge auch komplett mitverfolgen konnten.

Zur selben Zeit besuchte Madame Chiron, die Schulleiterin von Cornil, unseren Kindergarten und unsere Grundschule. Sie ist Englisch-Lehrerin und möchte künftig zwischen der Flachsländer Schule und der in Cornil einen Briefaustausch in englischer Sprache durchführen. Somit wäre dann unsere Schule mit beiden Schulen in Frankreich in Kontakt.

Nach der Mittagspause in der Mensa der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf fand noch eine ausführliche Führung durch die Hochschule und die Landwirtschaftlichen Lehranstalten statt. Die Fülle der verschiedenen Einrichtungen nebeneinander beeindruckte nicht nur die französischen Gäste, sondern auch die deutschen Teilnehmer. Nach ihren Eindrücken gefragt sagten die französischen Bürgermeister, dass ihnen ganz besonders die enge Verbindung von Theorie und Praxis in Triesdorf gefallen habe.

Die Information über die Einrichtungen des Marktes Flachslanden, unsere Zuständigkeiten und unsere derzeitigen kommunalen Vorhaben begann noch am Freitag vor dem gemeinsamen Abendessen im Gasthaus Zum Kreuz in Virnsberg. Die Freiwillige Feuerwehr Flachslanden demonstrierte ihre Leistungsfähigkeit, indem sie die Evakuierung und Brandbekämpfung im angenommenen Fall eines Brandes des Rathauses demonstrierte. Hier beeindruckten die Franzosen besonders die Atemschutzausrüstung und die Wärmebildkamera unserer Feuerwehr. Unsere beiden Partnergemeinden haben übrigens keine eigenen Feuerwehren, da sich in der Region zur Unterhaltung einer Feuerwehr 29 Gemeinden zu einer Kommunalen Allianz (frz. communauté de communes) zusammengeschlossen haben.

Der Samstag begann wieder im Rathaus mit dem theoretischen Teil. Bürgermeister Henninger erläuterte den französischen Kollegen und ihren Gemeinderäten unsere Gemeinde mit ihren Zuständigkeiten und Einrichtungen. Danach besuchten sie in Begleitung mehrerer Flachsländer Gemeinderäte den Friedhof an der Rosenbacher Straße, die St.-Laurentius-Kirche, das Pumpwerk unserer Wasserversorgung in Fladengreuth, die Kläranlage in Sondernohe sowie den Bauernhof der Familie Hofmann in Sondernohe. Hans Hofmann stellte den Betrieb und die Vermarktung seiner Produkte vor und lud danach zum Mittagessen ein.

Das Nachmittagsprogramm beinhaltete den Besuch des Heiligen Grabes, der Dorferneuerungsmaßnahmen und der gemeindlichen Photovoltaikanlage auf dem Feuerwehrhaus in Virnsberg, bevor die Freiflächen-Photovoltaikanlage in Neustetten besichtigt wurde. Den Abschluss des Bereichs „Erneuerbare Energie“ bildete ein Besuch der Biogasanlage der Familie Bayer. Die Gäste interessierten sich sehr dafür, wie man aus Biomasse Strom und Wärme für einen großen Teil einer ganzen Gemeinde produzieren kann. Auch das in Planung befindliche Wärmenetz Flachslanden war ein Thema. Den Abschluss der sehr interessanten, aber auch anstrengenden Besichtigungstour bildeten dann noch die Dorferneuerungsmaßnahmen in Flachslanden, die Schule, der Kindergarten sowie Mehrzweckhalle und Rathaus.

Beim abschließenden festlichen Abendessen im Gasthaus Zum Schmied in Kettenhöfstetten wurde dann das eine oder andere Thema bis in die späte Nacht nochmals vertieft. Zu lange konnte jedoch nicht mehr gemeinsam gefeiert werden, da die Abfahrt am nächsten Morgen schon um 5.00 Uhr angesetzt war. Es mussten ja noch die anderen Teilnehmer aus Colmberg und Schopfloch abgeholt werden. Nach zweieinhalb sehr interessanten Tagen verließen uns unsere französischen Gäste wieder mit der Erkenntnis, dass die deutschen Gemeinden zwar meist mehr Geld zur Verfügung, jedoch auch mehr Aufgaben zu erfüllen haben. Der Staatsaufbau und die Zuständigkeiten sind zwar nicht identisch, Erneuerbare Energie steckt in Frankreich noch in den Kinderschuhen, aber die Bürgermeister und Gemeinderäte versuchen genauso wie wir, die Lebensverhältnisse für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort in ihren ländlichen Gemeinden so gut zu gestalten wie möglich zu gestalten und für sie das Beste herauszuholen.

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Mithilfe bei unseren Gemeinderäten Fritz Hein, Hans Hofmann, 2. Bgm. Willy Kirschbaum, Elfriede Löffler, Alfred Stocker und Ortssprecher Herbert Schultheiß, die unsere Gäste bei ihrem Besuch begleitet haben oder uns Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt haben. Herzlichen Dank auch an die Familien Ehemann, Pfitzner, Lamers sowie Eckfried Bartel und an unsere beiden Übersetzerinnen Frau Dreiskemper aus Unternbibert und Antonia Ehemann, ebenso wie an unsere Feuerwehr und Familie Bayer. Unsere Gäste behalten uns mit Sicherheit auch diesmal in guter Erinnerung. Wir freuen uns schon auf die kommenden Begegnungen im nächsten Jahr.

Hans Henninger          Nicole Guggenberger
1. Bürgermeister         Gemeinderätin und Vorsitzende des Partnerschaftsvereins

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