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Informationsveranstaltung Bürgerwindpark Birkenfels

Großes Interesse am NorA-Gemeinschaftsprojekt

Bei dem Flachsländer Gemeindeteil Birkenfels sollen vier Windkraftanlagen als Bürgerwindanlagen errichtet werden: Derzeit werden die Bürger der Mitgliedsgemeinden der kommunalen Allianz NorA über den Sachstand und die Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung informiert. Die Bürger Rüglands haben am Mittwoch, 9. Oktober 2013, ab 19.30 Uhr in der Gaststätte „Kleine Eule“ und die Bürger Lehrbergs am Donnerstag, 10. Oktober 2013, im Schützenheim die Gelegenheit, aus erster Hand Informationen zu erhalten. In der Gemeinde Flachslanden ist die geplante Bürgerwindanlage auf zahlreiches Interesse gestoßen.

Flachslandens Bürgermeister Hans Henninger blickte auf die Geschichte des Windparks zurück und unterstrich, dass mit dem Windpark der Klimaschutz unterstützt und die regionale Wertschöpfung gefördert wird. Der Gemeinderat habe sich für die Nutzung der Windenergie ausgesprochen und möglich wurde dies nur durch eine gemeinsame Anstrengung aller NorA-Gemeinden. Nur weil eine gemeinsame Anlage aller Gemeinden beantragt wurde, konnte eine Ausnahme für Flächen im Naturpark Frankenhöhe erreicht werden. Die Gewerbesteuereinnahmen, die durch die vier Windräder erzielt werden, bekommt zu 39 Prozent Flachslanden, 28 Prozent Lehrberg, 12 Prozent Weihenzell, elf Prozent Rügland und zehn Prozent Oberdachstetten. Die vier Windräder werden eine Nabenhöhe von 141 Meter haben. Die Rotoren sind 117 Meter lang und die Leistung liegt bei 2400 Kilowatt.

Nach den nun vorgelegten Planungen sollen vier Windräder östlich von Birkenfels im Staatswald errichtet werden. Der Planer Marcus Dornauer legte erste Gutachten vor, wonach die Lärmbelastungen in Birkenfels eingehalten werden. Für Dorf- und Mischgebiete sind 45 Dezibel Lärm als Höchstgrenze definiert. Mit errechneten 41,1 Dezibel werden die Werte in Birkenfels ohne Probleme eingehalten. In Schmalach werden noch 38,9 Dezibel erreicht, was auch die Grenzwerte erfüllt. Auch in den Dörfern Ballstadt, Brünst, Gödersklingen und Kettenhöfstetten sind Lärmbelastungen jenseits von 30 Dezibel zu erwarten, die Grenzwerte werden aber leicht eingehalten.

Abgeschaltet werden müssen die Anlagen auch, wenn der Schattenwurf der Flügel mehr als 30 Minuten am Tag oder mehr als 30 Stunden im Jahr die Wohnbebauung trifft. In Birkenfels wird mit 38 Stunden und 16 Minuten pro Jahr gerechnet, was bedeutet, dass die Anlagen kurzzeitig abgeschaltet werden müssen, wenn die 30 Stunden erreicht sind, die Sonne scheint und auch den entsprechenden Stand aufweist. In Ballstadt werden knapp 14 Stunden Schattenwurf pro Jahr und in Schmalach gut 17 Stunden erwartet. Untersucht wurde bisher auch, dass die Vögel und Fledermäuse nicht gefährdet sind.

Marcus Dornauer unterstrich, dass durch die Windräder das Landschaftsbild verändert werde, aber sicher gestellt sei, dass nach der Laufzeit die Windanlagen zurückgebaut werden. Kathrin Zeilinger legte Zahlen vor, wonach die Anlage wirtschaftlich zu betreiben ist. 30 Prozent der Baukosten sollen durch die Einlagen von Bürgern und die restlichen 70 Prozent durch Kredite der regionalen Banken finanziert werden. Die vier Anlagen werden 17,906 Millionen Euro kosten. Die Bürger müssen 5,25 Millionen Euro aufbringen und durch Kredite werden 12,656 Millionen Euro finanziert. Zeilinger rechnet mit einer Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 5,5 Prozent pro Jahr.

Das Unternehmen, das die vier Anlagen betreibt, könnte als Genossenschaft oder als GmbH  Co. KG organisiert werden. Nach derzeitigem Überlegungsstand sei die GmbH-Variante für die Investoren aufgrund der steuerlichen Abzugsmöglichkeiten die günstigere. Die Bürger der NorA-Gemeinden können sich mit Beträgen ab 10.000 Euro an den Anlagen beteiligen. Erst wenn die Summe nicht ausreicht, werde eine Beteiligung von Bürgern außerhalb der NorA ermöglicht.

Bürgermeister Henninger wie auch die anderen vier Bürgermeister zeigten sich zuversichtlich, dass die Bürger bereit sein werden, das nötige Eigenkapital in die zu gründende Firma einzulegen. Damit könne die Energiewende vorangetrieben, regionale Wertschöpfung betrieben und mit wenig Flächenverbrauch viel Energie erzeugt werden. 

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Sehr gut gefüllt war die Mehrzweckhalle bei der Informationsveranstaltung
Blick in die Zuhörer
Die Referenten Marcus Dornauer und Katrin Zeilinger mit Bürgermeister Henninger