Skip to main content

Startschuss für den Bau des NorA-Windparks

Von Seehofer nicht ausbremsen lassen

Mit einem symbolischen Spatenstich mitten im Staatsforst bei Birkenfels haben die Arbeiten zum Bau von vier Windkraftanlagen begonnen. Auf Anregung der fünf Mitgliedsgemeinden der kommunalen Allianz entsteht der „NorA-Bürgerwindpark“ mit einem Investitionsvolumen von 16,9 Millionen Euro. 4,9 Millionen Euro sollen von Bürgern der Gemeinden Lehrberg, Flachslanden, Rügland, Oberdachstetten und Weihenzell aufgebracht werden; zwölf Millionen Euro werden mit Krediten von regionalen Banken finanziert, berichtete der Planer Reinhold Zeilinger.

Die vier Windenergieanlagen werden den Plänen zufolge zwischen 19 und 23 Millionen Kilowattstunden pro Jahr produzieren, was den Strombedarf von etwa 7000 Haushalten deckt. Damit würden jährlich 23 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Die Windräder haben einen Rotordurchmesser von 112,5 Metern und eine Nabenhöhe von 140 Metern. Die Maschinen vom Typ „Vensys 112“ werden mindestens 800 Meter von der nächsten Wohnbebauung entfernt stehen. Nach Birkenfels seien es 885 Meter, nach Schmalach 908 Meter, nach Brünst 1059 Meter und nach Ballstadt 1222 Meter, so Zeilinger. Dies seien hervorragende Abstände zur Wohnbebauung, und die Planung sei verträglich für die Bürger vor Ort. Nach dem Spatenstich werden nun die Fundamente für die Anlagen errichtet. Im Juli sollen die Einzelteile geliefert werden. Im Oktober, spätestens im No-vember sollen die Anlagen ans Netz gehen und Strom liefern, kündigte Zeilinger an.

Die Sprecherin der Allianz NorA, Lehrbergs Bürgermeisterin Renate Hans, dankte den politischen Mandatsträgern aller politischen Richtungen im Bund und im Freistaat für die Unterstützung des Projektes. Flachslandens Bürgermeister Hans Hen-ninger bezeichnete den Spatenstich als Zieleinlauf eines langen Weges, auf dem seit 2008 viele Hindernisse überwunden werden mussten. Schon nach seinem Amtsantritt im Mai 2008 sei er mit den anderen NorA-Bürgermeistern übereingekommen, dass es keine Alternative zur Energiewende und zu erneuerbaren Energien gebe. Anfangs seien Wind-kraftanlagen im Naturpark Frankenhöhe noch aus-geschlossen gewesen, doch nach der Reaktorkata-strophe in Fukushima, so Henninger, habe sich das geändert. Zunächst seien Standorte mit einem Mindestabstand von 800 Metern zur nächsten Wohnbebauung gesucht worden, dann habe man das Zonierungskonzept im Naturpark Frankenhöhe umgesetzt. Im Juli 2013 seien die möglichen Standorte ermittelt gewesen, doch schon im September sei mit der Landtagswahl fast das Aus für den Windpark gekommen, weil wenige Tage vor der Unterzeichnung des Standortsicherungsvertrages mit den Staatsforsten Ministerpräsident Horst Seehofer die Energie-wende „ausgebremst“ habe, so Henninger. Nur dank des Einsatzes von Bundestags- und Landtagsabgeordneten aller politischen Richtungen habe man das Projekt dann noch auf den Weg bringen können. Auch in Landratsamt Ansbach sei die geltende Rechtslage angewandt worden, obwohl die sogenannte 10-H-Regelung schon in aller Munde gewesen sei. Dafür zeigte sich Henninger sehr dankbar.

Im März 2014 wurde der Standortsicherungsvertrag unterschrieben. Der Rückhalt für diesen Windpark in der Bevölkerung werde schon dadurch deutlich, dass schon über 85 Prozent des Eigenkapitals, das von Bürgern benötigt wird, gezeichnet worden sei.

Ansbachs Landrat Dr. Jürgen Ludwig, der Bundestagsabgeordnete Carsten Träger, der Landtagsabgeordnete Jürgen Ströbel und die Bezirksrätin Ingrid Malecha dankten in Grußworten den fünf Gemeinden und deren Bürgermeistern für ihren Durchhaltewillen und dafür, dass mit den Windrädern nicht nur nachhaltige Energiepolitik realisiert werde, sondern auch Wertschöpfung für die Region.

Übrigens:
Sie können den Baufortschritt beim Bau der Wind-kraftanlagen im Internet unter www.nora.my-t1.de live miterleben. Es wird alle 15 Minuten ein Bild vom Baufortschritt festgehalten. Auch früher gemachte Bilder können noch abgerufen werden.

 

Zurück
Bürgermeister Henninger bei seiner Ansprache
Die Ehrengäste beim Spatenstich